Marilyn Monroe, Brigitte Bardot, Halle Berry: All diese Frauen machten die Männerwelt in ihren Bikinis verrückt. Dabei sollte das Kleidungsstück vor allem eins sein: ein Zeichen der Emanzipation.
Verboten heiß: der erste Bikini
Der erste Bikini, zumindest in der Form, in der wir ihn heute kennen, wurde 1946 von dem ehemaligen Automechaniker Louis Réard erfunden. Einen riesen Wirbel löste der kleine Schwimmanzug damals aus. Das lag zum einen an dem wenigen Stoff, zum anderen an dem Model, das den Bikini präsentierte: Micheline Bernardini war nämlich Stripperin. Viel zu verrucht und freizügig sei er, hieß es damals und der Bikini verschwand wieder von der Bildfläche. An den Stränden dieser Welt wurde er sogar verboten.
Wirbel um Marilyn Monroe
1951 posierte Marilyn Monroe schließlich lasziv in einem Rüschen-Polka-Dot-Bikini mit High-Waist-Höschen. Das entsprach natürlich so gar nicht dem Frauenbild der 50er-Jahre; weibliche Selbstbestimmung und Körperbefreiung waren zu dieser Zeit noch Fremdwörter. 1957 schrieb die „Zeitschrift für dfas moderne Mädchen“: „Es ist hier wohl nicht notwendig, ein Wort über den sogenannten Bikini zu verlieren. Ist es doch undenkbar, dass ein Mädchen mit Takt und Anstand je so etwas tragen könnte.“
Der Knoten platzte mit Ursula Andress
Sein großes Comeback erlangte der Zweiteiler schließlich im Jahr 1962 durch Schauspielerin Ursula Andress. Die tauchte, wie später Halle Berry, als Agentin Honey Ryder aus den Fluten der Karibik auf, um Sean Connery in „James Bond jagt Dr. No“ zur Seite zu stehen. Andress mutierte zum fleischgewordenen Männertraum und gleichzeitig zum Idealstandard vieler Frauen, die sich von nun an mit einem Bikini an den Strand wagten. Es war so etwas wie ein Befreiungsschlag und Symbol der weiblichen Unabhängigkeit.
Der Bikini heute
Und heute? Nun, die Vielfalt der Bikiniarten ist so groß wie nie: Da gibt es beispielsweise Triangel-, Neckholder-, Push-up-, Bustier- oder Bandeau-Bikinis. Auch bei den Höschen gibt es eine nennenswerte Auswahl: vom Hipster und Panty über den Tanga und String zum Mieder-Slip ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Selbst das „Einsatzgebiet“ des Bikinis präsentiert sich heutzutage äußerst vielfältig. So wirbt die Tierschutzorganisation PETA seit Jahren mit Bikinis aus Salatblättern für den Vegetarismus.
Der teuerste Bikini der Welt kostet übrigens schlanke 2,8 Millionen Euro und wurde von Designer Scott Henshall entworfen – Diamanten haben eben ihren Preis. Wenn das die prüde Gesellschaft der 50er Jahre gewusst hätte.
Hier findet ihr schöne Strände, um die Bikinis zu tragen