Muss es immer das neueste Handy sein? Pexels auf Pixabay
  • 05. März 2025
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Muss es immer das neueste Handy sein?

Das Smartphone ist für viele Stadtmenschen unverzichtbar. Wer einen Mobilfunkvertrag in Verbindung mit der Finanzierung eines neuen Handys abschließt, erhält alle zwei Jahre ein neues Gerät. Doch ist das wirklich sinnvoll?

Kosten im Fokus

Smartphones haben unseren Alltag deutlich erleichtert. Sie weisen uns den Weg durch das Straßenlabyrinth einer Stadt, dienen als Ticket für Bus und Bahn sowie als Zahlungsmittel im Einkaufszentrum oder Restaurant. Das Handy ist ein praktischer Begleiter im Alltag, wenngleich nicht wenige Nutzer über hohe Tarife klagen.

Die Wahl des richtigen Netzanbieters in Verbindung mit einem auf die eigenen Nutzungsbedingungen abgestimmten Vertrag ermöglicht es, die Kosten in Deutschland zu dämpfen. Beim Sparen darf auch an die Umwelt gedacht werden. Jedes Jahr werden zahlreiche Smartphones für immer ausgeschaltet, die immer noch ihren Dienst uneingeschränkt versehen.

Nachhaltigkeit im Blick

Bedenkt man, wie viele Ressourcen für die Produktion eines Geräts verbraucht werden, ist ein Handyvertrag ohne Handy eine interessante Alternative. Diese Tarife beinhalten häufig ein größeres Datenvolumen zu einem attraktiven Preis. Dabei macht es sich bemerkbar, dass die Nutzer kein neues Smartphone finanzieren müssen. Zwar wird das Handy immer noch von den Netzbetreibern subventioniert, aber die neuesten Geräte von Apple oder Samsung sind dennoch recht teuer.

Für den Nutzer stellt sich die Frage, ob es sich wirklich lohnt, alle zwei Jahre ein neues Handy zu kaufen. Wer immer auf dem neuesten technischen Stand sein möchte, wird sich diesen Luxus leisten. Es gibt jedoch auch einige Contras, etwa die Nachhaltigkeit. Idealerweise kommt ein ausgedientes Gerät ins Recycling, was jedoch nicht immer der Fall ist. Der Digitalverband Bitkom errechnete bereits 2022, dass etwa 210 Millionen Handys in den Schubladen der Deutschen schlummern. Laut der Deutschen Umwelthilfe horten die Deutschen auf diese Weise:

•             6,2 Tonnen Gold

•             63 Tonnen Silber

•             3.400 Tonnen Kupfer

Unbegründete Angst

Hinzu kommen seltene Erden und weitere wertvolle Metalle. Die Berechnungen der Netzbetreiber liegen um 50 bis 65 Prozent unter diesen Werten, was jedoch immer noch eine große Menge an nicht nutzbaren Ressourcen bedeutet. Eine Umfrage von Bitkom zeigte, dass die meisten Deutschen ihre Handys zu Hause horten, weil sie Angst davor haben, dass ihre Daten in falsche Hände geraten könnten. Dabei ist das Löschen aller Daten über die Funktion „Zurücksetzen des Geräts“ sehr einfach. Nach der Nutzung dieses Features wird der gesamte Speicherinhalt entfernt. Das Gerät verfügt nun wieder über die Werkseinstellung.

Für die Ewigkeit gebaut

Ein weitverbreiteter Mythos besagt, dass die Handyhersteller in ihre Geräte „Sollbruchstellen“ einbauen, damit sie nach dem Ablauf der Garantiezeit bald ein neues Smartphone verkaufen können. Diese Befürchtungen sind falsch. Die Hardware ist robust und hält bei pfleglichem Gebrauch oft Jahrzehnte. Problematischer ist die Software. Zwar verspricht Google für die neuesten Android-Versionen sieben Jahre lang Sicherheits-Updates, doch dies beruhigt nur bedingt. Viele Handyhersteller setzen ihre eigenen Versionen auf und bieten häufig keinen langfristigen Update-Service an.

Ein weiteres Problem ist der Übertragungsstandard. UMTS-Handy-Besitzer kennen das Problem: Nach der Abschaltung des 3G-Netzes im Jahr 2021 müssen sie sich mit der extrem langsamen Grundversorgung 2G zufriedengeben. Beim 4G-Netz ist eine zeitnahe Abschaltung nicht zu erwarten. Im Gegenteil: Aktuell bemühen sich die Netzbetreiber, die letzten Funklöcher zu schließen. Vor der Einführung von 6G ist mit einer Abschaltung von 4G nicht zu rechnen. Das neue Netz soll etwa 2030 zur Verfügung stehen.

Es lohnt sich also, über eine längere Nutzung des aktuellen Smartphones nachzudenken. Trendige Handyhüllen lassen es nach mehr als zwei Jahren immer noch zeitgemäß wirken.