In England sind sie bereits Pflicht und auch in Deutschland wird dazu geraten – Fahrradhelme. Sie bieten dem Radfahrer Schutz vor schweren oder gar tödlichen Kopfverletzungen bei Stürzen. Ein Problem haben die Helme allerdings: In der Regel schmeicheln sie dem Aussehen nicht gerade.
Da die Ästhetik bei den meisten Menschen nicht zu kurz kommen darf hat sich die Fahrradindustrie eine witzige und stylische Alternative überlegt: ein Helm, der als Hut verkleidet ist. Ob lässiger Schlapphut, coole Boardermütze oder ein Hut im klassischen Sherlock-Holmes-Stil – der Modehelm ist in vielen Variationen erhältlich.
Auf den ersten Blick lässt sich der falsche Hut kaum von einem echten Modell unterscheiden. Je nach Lust und Laune lassen sich mit nur wenigen Handgriffen verschiedene Überzüge über den Helm stülpen – das kommt beim Publikum an.
Stellte bis 2010 ausschließlich die Firma „Yakkay“ aus Dänemark die Helme mit der Hut-Optik her, haben mittlerweile auch andere Unternehmen das Konzept aufgegriffen und weiterentwickelt. Vom Hersteller „Abus“ ist beispielsweise ein Helm im Basecap-Style erhältlich. Für Ski- und Snowboardfahrer sind Helme mit Mützenoptik im Sortiment von „helt-pro“ erhältlich. Und auch die Cowboy-Variante für (Drahtesel-)Reiter sollte natürlich erwähnt werden.
Was man beim Kauf eines Helmes beachten sollte
Beim Helmkauf rät der ADAC dazu, vor allem auf die Passgenauigkeit zu achten. Auch gute Helme könnten ihr Schutzpotential nur dann ausschöpfen, wenn sie optimal sitzen und der Kopfform angepasst sind. Dazu sollte der Helm beim Händler Probe getragen werden, um festzustellen, ob er an irgendeiner Stelle drückt. Ebenfalls wichtig ist eine gute Belüftung mit zahlreichen, großen und durch Insektengitter geschützten Öffnungen.
Sicherheitsexperten stehen den Fahrradhelmen im Hutformat daher etwas skeptisch gegenüber. Es wird bemängelt, dass der trendige Kopfschutz weder Reflektoren noch Licht hat, die Lüftungsschlitze fehlen und auch die Riemen, mit denen der Helm am Kopf befestigt wird, noch verbesserungswürdig sind. Zudem kann der Helm nicht optimal an Kopfformen angepasst werden, da er aus einer festen Styroporschale besteht. „Grundsätzlich sind die Helme schon sicher, ihre Sicherheit wird jedoch durch den Überzug eingeschränkt“ lautet das Fazit von André Gläser, Technik- Referent beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Generell gilt jedoch auch für den Experten: „Es ist besser, einen solchen Helm zu tragen, als gar keinen“.