Übersetzt bedeutet Shanghai „hinauf aufs Meer“. Der Blick auf eben jenes wird heutzutage jedoch durch unzählige Hochhäuser versperrt. Immerhin von beeindruckenden Hochhäusern, stehen hier doch mit dem Shanghai Tower (632 Meter) das derzeit zweithöchste Gebäude der Welt und mit dem Shanghai World Financial Center (492 Meter) auch noch das sechsthöchste. Auffällig: In der Dämmerung beginnt hier alles in den schillerndsten Farben zu leuchten und blinken. Unzählige LEDs an den Hochhäusern verwandeln die Nacht in Shanghai in eine Art überdimensional anmutenden Broadway. Überhaupt gilt das „Paris des Ostens“ als die westlichste unter Chinas Megacitys.
Burger- und Kaffeehausketten findet man inzwischen an jeder Ecke – sie haben dem traditionellen Shanghai das chinesische Flair geraubt. Im Zentrum gibt es dieses nur noch in einigen Seitengassen oder aber durch die Mopedfahrer zu erleben, die sich noch immer so viel auf ihre Gepäckträger laden, dass man sich als Europäer nur wundern kann, wie viel doch auf solch ein Zweirad passt. Wie wichtig der chinesische Markt und gerade auch das aufstrebende Shanghai auch für deutsche Unternehmen ist, zeigt die verstärkte Präsenz, die beispielsweise die Automobilhersteller Mercedes Benz und Audi hier derzeit zeigen. So veranstaltete Mercedes im April die World Sport Awards seiner Laureus-Stiftung hier und aktuell ist der FC Bayern München im Rahmen der Audi Summer Tour in Shanghai unterwegs. Ob die Kicker des Rekordmeisters angesichts ihrer zahlreichen Sponsorentermine allerdings Zeit haben, sich den Sehenswürdigkeiten Shanghais zu widmen, ist fraglich.
Sehenswürdigkeiten in Shanghai
Bei den Sehenswürdigkeiten, die die Bayern-Spieler verpassen, ist allen voran „The Bund“ zu nennen. Die aufgehübschte Promenade entlang des Flusses Huangpu bietet einen tollen Blick auf die imposante Skyline des gegenüberliegenden Viertels Pudong. Nicht nur die schiere Höhe der einzelnen Gebäude beeindruckt, sondern auch deren auffallende Architektur. Seien es der Oriental Pearl Tower oder aber der bereits angesprochene Shanghai Tower – sie überzeugen mit außergewöhnlicher Gestaltung.
Wenn man sich am Bund satt gesehen hat, empfiehlt sich ein Abstecher in die East Nanjing Road, eine der großen Einkaufsstraßen Shanghais. Auch auf der West Nanjing Road befinden sich inzwischen viele Einkaufszentren und Boutiquen. Hier gibt es die echten Produkte der Designer, gefälschte werden in Shanghai allerdings auch an jeder Ecke angeboten. So wird man auf offener Straße immer wieder recht aufdringlich angesprochen, ob man denn ein neues Smartphone, eine Uhr oder etwas Geschmeide gebrauchen könne.
Kulinarisches Shanghai
Bars und Restaurants findet man in Shanghai vor allem in der Hengshan Road oder im beliebten Ausgehviertel Xintiandi. Um dorthin zu kommen, empfiehlt es sich – wie überhaupt in Shanghai – dem Taxifahrer das gewünschte Ziel auf der Karte zu zeigen. Englisch sprechen hier nur die allerwenigsten. Deshalb sollte man grundsätzlich ein Papier mit dem chinesischen Namen seines angestrebten Zieles und zur Sicherheit auch seines Hotels mit sich führen, um wieder „nach Hause“ zu finden. Generell gilt Shanghai heute als sichere Stadt, weshalb man das öffentliche Verkehrsnetz der Metro problemlos benutzen kann. Die Beschilderung in der Metro und auch auf den Straßen ist zumeist in Englisch untertitelt, weshalb man als Tourist hier gut zu Rande kommt. Ein Restaurant das ihr garantiert nicht auf eigene Faust findet, betreibt der Franzose Paul Pairet. Das UltraViolet verfolgt ein weltweit einzigartiges Konzept und zählt seit 2012 zu den absoluten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Aber vorsicht, pro Abend kann das Restaurant nur zehn Gäste beherbergen.
Kulinarisch kommen in der Hafenstadt Shanghai nicht nur die Fischliebhaber auf ihre Kosten. Eine Unzahl an Restaurants und kleiner Garküchen lockt mit traditioneller chinesischer Küche. Durch die vielen Einwanderer haben alle Regionalküchen Chinas hier Einzug gehalten. So reicht die Palette vom Szechuan-Huhn bis zu Nudelgerichten, Teigtaschen und Reisgerichten.
Tradition und Moderne
Weitere Sehenswürdigkeiten, die man gesehen haben sollte, sind der Yuyuan Garten, der Jade Buddha-Tempel und auch ein Ausflug zur Besucherplattform des „Flaschenöffners“, wie das Shanghai World Financial Center wegen seines Aussehens genannt wird, lohnt sich. Auf dem Skywalk in 474 Metern Höhe hat man einen atemberaubenden Ausblick auf die Stadt, den Fluss und die umliegenden Gebäude. Der Gruselfaktor für an Höhenangst Leidende: Der Boden ist aus Glas und man läuft buchstäblich durch den Himmel.
Manch einer, allen voran ein gewisser Herr Stoiber, wird wohl auch den Transrapid, der den Flughafen mit dem Stadtzentrum verbindet, für eine Attraktion halten. Immerhin ist es weltweit die einzige öffentliche Transrapid-Strecke. Erwähnenswerter sind da aus unserer Sicht dann aber doch das jährlich im Juni stattfindende, spektakuläre Drachenbootfest oder die zahlreichen Museen der Stadt, die ganzjährig geöffnet sind. Besonders zu empfehlen ist das Shanghai Museum, das eine umfangreiche Sammlung an traditioneller chinesischer Kunst beherbergt.
Fazit
Wenn sich die Gelegenheit für einen Besuch in Shanghai ergibt, sollte man sie am Schopfe packen, um die aufstrebende Metropole kennenzulernen. Für einen Zwischenstopp auf dem Weg nach Neuseeland oder Australien lohnt sich Shanghai allemal. An einem verlängerten Wochenende kann man dort jedoch genug gesehen haben, um ruhigen Gewissens weiterzureisen. So, wie der FC Bayern das auf seiner Asien-Tour jetzt auch macht.