Grundsätzliches – ein guter Kompost stinkt nicht
Damit ein Kompost funktioniert, müssen ein paar grundlegende Dinge gegeben sein: Der Kompost muss gut belüftet sein, denn ohne ausreichend Sauerstoff kommt auch keine Zersetzung in Gang. Die Grünabfälle würden verfaulen, unangenehmer Geruch ist die Folge.
Damit Klein- und Kleinstlebewesen in den Kompost gelangen können, muss er unten offen sein. Regenwürmer, Laufkäfer, Tausendfüßler, Asseln, Springschwänze und andere Kleintiere sorgen neben Bakterien und Pilzen für die Zersetzung der Pflanzenmasse. Ein Maschendrahtzaun zwischen Kompostbehälter und Boden sorgt hingegen dafür, dass Nagetiere sich nicht im Kompost einnisten.
Ein guter Kompostplatz bietet zudem ausreichend Platz für zwei bis drei Kompost-Behälter. Warum? Ganz einfach: Um ein optimales Ergebnis, also besten Humus, zu gewinnen, muss der Kompost regelmäßig umgesetzt werden. Außerdem kann man die beiden Behälter gleichzeitig nutzen: Im ersten sammelt man die Abfälle, im zweiten legt man den Komposthaufen an. Der dritte wird unter Umständen zum Umsetzen des Komposts benötigt.
Als Standort für einen Kompost ist der Fuß eines schattenspendenden Baumes ideal. Durch die Baumkrone wird der Kompost vor zu starker Austrocknung durch die Sonne geschützt. Außerdem können Wind und Regen ihn nicht abtragen, es kommt trotzdem ausreichend Regenwasser hindurch. Sollten die oberen Schichten einmal nicht mehr feucht sein, muss der Kompost gegossen werden. Dazu verwendet man am besten eine Gießkanne mit Regenwasser.
Richtig schichten
Im Herbst ist traditionell Kompostzeit, weil besonders viele Gartenabfälle durch Strauch- und Baumschnitt und abgefallenes Laub anfallen. Beim Anlegen eines Komposts ist vor allem die richtige Schichtung wichtig.
Dem Ratgeber-Magazin Mein schöner Garten zu Folge ist folgende Zusammensetzung zu empfehlen:
Die erste Schicht bilden grobe Abfälle, wie beispielsweise Strauchschnitt, gemischt mit feinen Abfällen, etwa Rasenschnitt. Es folgen feuchte gemischt mit trockenen Abfällen, also etwa verdorbene Äpfel mit Herbstlaub, und schließlich werden nährstoffreiche (Gemüsereste) mit nährstoffarmen, zum Beispiel Holzhäcksel, vermischt und hinzugegeben. Um eine ausreichende Sauerstoffzufuhr zu ermöglichen, darf man den Kompost nicht zusammendrücken, sondern muss ihn sehr locker schichten.
Nach etwa drei Monaten wird der Kompost umgesetzt, das heißt die halbverrotteten Abfälle werden entweder direkt im Behälter umgeschichtet oder aber, was für ein besseres Ergebnis sorgt, in einem weiteren Behälter neu geschichtet. Dadurch wird der Kompost nochmals gut durchlüftet, sein Volumen reduziert sich außerdem. Nach etwa sieben Monaten erreicht der Kompost das so genannte Reifestadium und kann in den Boden der Beete als Dünger eingearbeitet werden. Ihr erkennt den reifen Kompost daran, dass die meisten Bestandteile nun gut zersetzt sind, der Humus eine sehr dunkle Farbe hat und nach Waldboden riecht. Bis der Kompost selbst fruchtbare Gartenerde geworden ist, kann es aber ein bis zwei Jahre dauern.
Was darf auf den Kompost?
Nachdem nun also die grundlegenden Fragen des Kompostierens geklärt sind, wartet noch eine ganz entscheidende auf Beantwortung. Was darf eigentlich alles auf den Kompost?
Das gehört auf den Kompost (lt. Fachmagazin Mein schöner Garten):
Kleintierstreu, Eierschalen, Kaffeesatz und Teebeutel inklusive Filter, Pappe und Zeitungspapier, Küchenpapier, Papiertaschentücher, (zerkleinertes) Herbstlaub, Stauden- und Strauchschnitt, Gemüsereste, verwelkte Topfpflanzen und Schnittblumen. Außerdem in geringen Mengen beziehungsweise dünnen Schichten (maximal bis zu acht Zentimeter) Rasenschnitt und verdorbenes Obst. Sie faulen sehr leicht, und der Kompost beginnt zu stinken. Die Schalen von Orangen, Bananen und anderen Südfrüchten sind häufig mit pilzhemmenden Mitteln behandelt und zersetzen sich dadurch nur sehr langsam. Auch hier sollten nur sehr geringe Mengen auf dem Kompost landen. Unkraut sollte nur kompostiert werden, wenn es noch keine Samen gebildet hat. Wurzelunkräuter wie Giersch und Quecke sollte man vor dem Kompostieren unbedingt gut eintrocknen lassen.
Vor allem beim Laub sollte man beachten, dass die Blätter bestimmter Bäume sehr lange brauchen, bis sie verrotten. Das Laub von Eichen, Platanen oder Walnussbäume beispielsweise kann mehrere Jahre brauchen, bis es zu Humus geworden ist. Der Prozess lässt sich beschleunigen, wenn man das Laub vorher stark zerkleinert – zum Beispiel mit dem Rasenmäher aufnimmt. Rasenschnitt sollte übrigens leicht antrocknen bevor er auf den Kompost kommt.
Das gehört nicht auf den Kompost:
Gekochte Essensreste haben auf dem Kompost nichts verloren. Sie ziehen Ratten und andere Nagetiere an. Außerdem gehören Fette und Öle, Fleisch, Käse, Knochen und Fischgräten und Backwaren nicht auf den Kompost. Auch die Ausscheidungen von Hund und Katze haben hier nichts verloren. Pflanzenteile, die von Krankheiten wie Feuer befallen sind, sollten ebenfalls besser im Hausmüll landen, genauso wie Staubsaugerbeutel, Zeitschriften, Kehricht, Metall, Stein, Leder, Kunststoff und Verbundstoffe (Tetrapaks) und behandeltes Holz.