Ab September 2014 dürfen nur noch Staubsauger verkauft werden, die weniger als 1400 Watt Leistung erbringen, drei Jahre später wird nochmals gedrosselt, dann auf 900 Watt. Damit die Verbraucher auf einen Blick erkennen, ob das gewünschte Gerät viel oder wenig Energie benötigt, müssen die kommenden Staubsauger gekennzeichnet werden. Von einem grünen A für niedrigen bis zu einem roten G für hohen Energieverbrauch.

Saugleistung wird nicht schlechter

Wer nun Angst hat, dass er zukünftig gleich drei, vier Mal auf die Jagd nach Wollmäusen gehen muss, um die Wohnung staubfrei zu halten, der kann beruhigt sein. Zum einen vermeldet die Industrie, dass sie bereits seit einigen Jahren viele Modelle mit einer Leistung unter 1600 Watt verkaufen. Zum anderen entscheidet nicht (mehr) einzig die Watt-Leistung über das Saugergebnis. Vielmehr sind auch die passenden Aufsätze, die Staubaufnahmefähigkeit und Luftführung im Schlauch des Geräts entscheidend. Letztere wiederum ist von der Qualität der Motorenkonstruktion abhängig. Ist diese entsprechend hochwertig, kann auch mit 900 Watt gut gesaugt werden.

Nach den Glühbirnen vor einigen Jahren hat es nun also auch die Staubsauger erwischt. Weitere Geräte, wie Monitore, Computer, Boiler und Warmwasserbereiter sollen folgen. Die EU zeigt ihre Bemühungen, etwas für die Umwelt zu tun. Kritik gibt es dennoch. "In der Wirtschaftskrise gibt es weitaus Wichtigeres als die europaweite Regulierung von Haushaltsgeräten.", sagte der Chef der Unionsabgeordneten im EU-Parlament, Herbert Reul (CDU), der "Bild"-Zeitung.

Staubsauger-Verordnung macht Sinn

Trotzdem: Die neue EU-Vorschrift hat ihre Berechtigung. Je weniger Strom insgesamt verbraucht wird, desto weniger muss produziert werden, desto mehr wird die Umwelt geschont. Für die Industrie, die lockeren Reaktionen der Hersteller belegen dies, ist genug Zeit vorhanden, auf die neue Situation zu reagieren und die Geräte entsprechend anzupassen. Die EU sorgt mit dieser neuen Verordnung dafür, dass die Hersteller sich nicht auf dem Erreichten ausruhen. Was technisch möglich ist, muss umgesetzt werden – wenn nötig durch den Druck des Gesetzgebers. Und wenn die Saugleistung der Staubsauger nicht schlechter wird, sollten auch die Verbraucher kein Problem mit dieser Umstellung haben.