Nachdem Kabel Deutschland zuletzt in Bayern sehr aktiv war und mehr als 300 Verteilerkästen in 70 Städten und Gemeinden Bayerns mit sogenannten WLAN-Hauben ausgestattet hat, ist jetzt der Rest Deutschlands an der Reihe.
Dank der leistungsstarken WLAN-Router können Bürger täglich 30 Minuten kostenlos ins Internet gehen und somit ihr Datenvolumen schonen. Kabel Deutschland zufolge nutzen in Berlin monatlich bereits rund 1,5 Menschen dieses Angebot.
Kunden von Kabel Deutschland haben die Möglichkeit sich mit ihrer Kundenummer im Kundenportal anzumelden und das öffentliche WLAN sogar unbegrenzt zu nutzen. Bei der 30-Minuten-Begrenzung für alle Nichtkunden soll es jedoch nicht bleiben. Kabel Deutschland überlegt eine Bezahloption einzuführen, damit auch diese länger in öffentlichen WLAN-Netzen surfen können.
Teilweise, wie zum Beispiel in München, wird das Angebot von regionalen Anbietern ergänzt. In der bayerischen Landeshauptstadt sorgt beispielsweise der Anbieter M-Net in Kooperation mit der Stadt München an Stachus, Marienplatz, Odeonsplatz und am Sendlinger Tor für kostenlosen Internetzugang. Die 30-Minuten-Beschränkung gilt auch hier.
Doch nicht nur in Deutschland steigt die Anzahl öffentlicher WLAN-Hotspots. Einige Länder sind Deutschland dabei bereits einige Schritte voraus.
Öffentliche WLAN-Hotspots: Vorsicht vor Datendieben
In Estland garantiert beispielsweise das Land per Gesetz seinen Bewohnern kostenlosen Zugang zum Internet. Mittlerweile gibt es in Estland über 700 öffentliche Terminals. Allgemein sind die Esten sehr fortschrittlich beim Thema Internet. So können die Esten sogar ihre Politiker über das Internet wählen.
Auch in Israel ist öffentliches WLAN für die Bevölkerung selbstverständlich. Wie das israelische Tourismusministerium berichtet, verdoppelt sich die Zahl der Hotspots jährlich. In der südlichen Karibik, nur 25 Kilometer nördlich von Venezuela, liegt die kleine Insel Aruba. Auch hier findet man überraschenderweise häufig Plätze mit frei zugänglichem WLAN.
Allerdings sollte man bei der Nutzung von öffentlichem WLAN vorsichtig sein. Denn über die Funkverbindung greifen viele Leute auf nur einen Internetzugang zu, der vom Hotspot-Betreiber bereitgestellt wird.
Da die Daten bei einer unverschlüsselten Verbindung praktisch durch die Luft gehen, fällt es Datendieben leichter Zugangsdaten abzuhören. Dabei ist es für die Sicherheit des einzelnen Nutzers unerheblich, ob das WLAN selbst offen oder verschlüsselt ist.
Sicheres Surfen: Firewall und Virenschutz installieren
Deshalb sollten besonders Geschäfte wie Börsentransaktionen, Online-Banking oder Online-Einkäufe nur in sicherer Umgebung durchgeführt werden. Am Kürzel der Webadresse könnt Ihr zudem erkennen, ob die Anbieter geschützte Seiten benutzten. So steht das „s“ im Kürzel „https://“ für „secure“ und ist daher dem herkömmlichen „http://“ vorzuziehen.
Ein kostenloses Zusatzprogramm wie HTTPS Everywhere erweitert Browser wie Mozilla Firefox oder Google Chrome, sodass automatisch von „http“ auf „https“ umgeschaltet wird, wenn es machbar und notwendig ist. Dies ist besonders bei sensiblen Daten wie bei PayPal oder Facebook der Fall.
Für einen guten Schutz sind eine Firewall sowie ein täglich aktualisierter Virenschutz unverzichtbar. Außerdem sollte man bei Windows die automatische Datenfreigabe abschalten, damit niemand auf die eigenen Daten zugreifen kann.
Ebenso ist es empfehlenswert ein Betriebssystem-Benutzerkonto mit eingeschränkten Zugriffsrechten zu verwenden. Von der Nutzung von Hotspots-Konten mit Administrationsrechten rät das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eindringlich ab.
Nach dem Gebrauch ist es wichtig, dass man nicht nur das offene WLAN wieder abschaltet, sondern auch die automatische Netzwerkerkennung deaktiviert. Zusätzlich sollte die benutzte Verbindung sofort wieder aus der Liste der bekannten Verbindungen gelöscht werden. Dadurch wählt sich das Gerät nicht automatisch wieder in das Netz ein, sobald man sich in dessen Nähe befindet.