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Festival-Kritik

Rockavaria die Zweite

Rockavaria die Zweite: Hardcore ade, 26 Bands und eine Location weniger – ob das funktionieren kann? Unsere Festival-Kritik. 

Am Wochenende war es wieder so weit: München mutierte drei Tage lang zur Hochburg der Metal-Szene. Langhaarige Rocker mit Lederstiefeln und Kutten soweit das Auge reichte. Auffällig in diesem Jahr: das ältere Publikum. Das mag vor allem daran liegen, dass beim Rockavaria 2016 hauptsächlich Kult-Bands aus den 70ern wie Iggy Pop und Iron Maiden auf der Bühne standen.

Ein reines Heavy Metal-Festival

Konnten sich 2015 auch Hardcorer und Punk-Fans über Größen wie Gallows oder Anti-Flag freuen, strich der Veranstalter diese Genres 2016 aus dem Programm – das Rockavaria war ein reines Heavy Metal-Festival. Diesbezüglich muss man sagen: Des einen Leid, des anderen Freud. Denn: Der Ausschluss und das ausgedünnte Line-up von 69 auf 43 Bands machte zumindest aus organisatorischer Sicht einiges einfacher. Die Olympiahalle als Veranstaltungsort fiel weg und wurde durch eine Doppelbühne im Stadion ersetzt. Auch das Theatron blieb geschlossen; dafür gab es eine Seebühne im Olympiapark – die zum Teil langen Wartezeiten vom Vorjahr wurden auf diese Weise ausgemerzt. Das Nachsehen hatten jedoch die Rollstuhlfahrer. Durch die unglückliche Platzierung ihrer Tribüne im Olympiastadion war ihnen eine gute Sicht auf die linke Bühne (hier spielte auch Iron Maiden) nicht vergönnt.

 

 

Die Highlights

Und das Band-Aufgebot? Umso überzeugender: Slayer, Suicidal Tendencies, Mando Diao, Sabaton, Ghost und Anthrax, um nur einige zu nennen. Die Highlights waren mit Nightwish am Freitag, Iggy Pop am Samstag und Iron Maiden am Sonntag natürlich die Headliner des jeweiligen Abends. Maiden-Sänger Bruce Dickinson flog sich und seine Bandkollegen höchstpersönlich ein – klar, er ist schließlich Pilot. Die Altrocker aus England stellten als Abschluss-Act des Festivals unter Beweis, dass sie nicht umsonst als eine der besten Heavy Metal-Bands aller Zeiten gelten. Leider ließ der Sound hier und da auf der Tribüne zu wünschen übrig. Den wohl eindrucksvollsten Auftritt legte allerdings Iggy Pop hin, dem man mit seinen 69 Jahren am Ende sogar den Saft abdrehen musste, damit er zum Wohle der Anwohner die Bühne verließ.

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Fazit

Alles in allem präsentierte sich das Rockavaria 2016 von einer wesentlich besseren Seite als im Vorjahr – Auflage drei kann also kommen. Und das wird sie auch: Rockavaria findet auch 2017 statt. Was man sich am Ende eines gelungenen Festivals noch wünschen kann? Eine ebenbürtige Veranstaltung für Hardcore- und Punkfans, damit diese (im nächsten Jahr) nicht wieder zu Hause bleiben müssen.