Tollwood
Dort, wo sich Jahr für Jahr Millionen mit einem Prosit der Gemütlichkeit ins Bier-Delirium befördern, findet traditionell im Winter das Tollwood-Festival statt: auf der Theresienwiese. Neben zahlreichen und für Weihnachtsmärkte beinahe schon obligatorischen Glühwein- und Feuerzangenbowlen-Ständen, sind es vor allem der Markt der Ideen und das kulinarische Angebot, die die Besucher anlocken. Auf dem Tollwood findet man Köstlichkeiten aus aller Welt – und das weitestgehend in Bioqualität. Umweltschutz wird auf Münchens wahrscheinlich alternativsten Weihnachtsmarkt groß geschrieben. Klar, dass es in den Essenszelten dann auch nur Stoffservietten gibt. Auf dem Markt der Ideen finden sich neben fair gehandelten Trommeln und Schmuck immer wieder Performance-Künstler, die ihr Können zum Besten geben. Der Fokus liegt in diesem Jahr übrigens auf Nepal. Tollwood-Besucher können sich ausführlich über das Land informieren und Möglichkeiten entdecken, soziale Projekte in der Region zu unterstützen.
Feuerzangenbowle
Ok, hier spielt Größe dann doch eine Rolle. Aber: Wer kann schon von sich behaupten, den größten Feuerzangenbowlen-Kessel der Welt am Start zu haben? Eben. Und dieser steht heuer wieder am Münchner Isartor. Bis zu 9000 Liter des alkoholischen Heißgetränks köcheln darin. Parallel findet in diesem Jahr eine kostenlose Ausstellung zum Thema Herkunft und Heimat statt. „Da bin I dahoam, da kim I her“ gibt einen Einblick in die Geschichte der Migration nach Deutschland generell und München im Speziellen. Wen interessiert, wie Menschen aus fernen Ländern ein Teil Münchens wurden und dabei noch eine heiße Bowle genießen möchte, der ist am Isartor richtig aufgehoben.
Mittelaltermarkt
Ritter, Minnesänger, Gaukler – einen Einblick ins mittelalterliche Adventstreiben gibt der Mittelaltermarkt am Wittelsbacherplatz. Stände aus handbehauenem Antikholz, verziert mit mittelalterlichen Schnitzereien, Glasbläser, Goldschmiede und Laternenbauer sorgen für eine authentische Stimmung. Klar, dass Handwerkskunst hier einen großen Platz einnimmt, doch auch die Kulinarik kommt nicht zu kurz. Spanferkel vom Spieß, ofenfrisches Flammbrot oder Fladenbrot – einfach und rustikal geht es auf dem Mittelaltermarkt zu.
Pink Christmas
Auch hier ist der Name Programm. Am Stephansplatz ist der Weihnachtsmarkt der schwul-lesbischen Community Münchens. Direkt im Glockenbachviertel gelegen, wartet er mit einem abwechslungsreichen Programm auf. Jeden Abend gibt es Acts von der Travestieshow bis zu DJ-Abenden. Und auch was das Shoppingangebot betrifft, geht es eher schrill und bunt zu. Spießige Christbaumkugeln und Krippenfiguren? Fehlanzeige.
Märchenbazar
Der Viehhof im Schlachthofviertel wird zur Adventszeit zum Märchenland – ideal auch für Kinder. Basteln, Kerzenziehen und Märchenstunde sorgen für Momente der Ruhe. Und während die Kinder beschäftigt sind, können die Eltern ein Tässchen Glühwein am zur Bar umfunktionierten Eisenbahnwagon in der Mitte des Bazars nehmen. Außerdem bieten zwei Zirkuszelte ein kostenloses Programm aus Musik, Akrobatik, Kabarett und Zauberkunst. Eine Ausstellung von Münchner Künstlern rundet das Programm ab.
Und wie sieht es im Rest der Republik aus? Hier stellen wir berühmte Weihnachtsmärkte in Deutschland vor.