Das Institut myMarktforschung.de hat in Kooperation mit dem Online-Portal Statista im Rahmen einer repräsentativen Umfrage im Frühjahr 2017 2.069 Personen zwischen 18 und 70 Jahren online zur Zufriedenheit mit ihrem ÖPNV befragt. Dazu wurden in den zehn größten deutschen Städten und deren Umland jeweils etwa 200 ÖPNV-Nutzer interviewt. Untersucht wurde, wie zufrieden die Fahrgäste in den Regionen mit Bus und Bahn sind und von welchen Faktoren die Zufriedenheit abhängt. Außerdem wurde erhoben, wie viele Menschen schwarzfahren.
Die Ergebnisse sind für die Betreiber positiv, wenn auch ausbaufähig: sieben von zehn Deutschen sind zufrieden mit ihrem ÖPNV, allerdings ist nur jeder zwölfte sehr zufrieden. Am besten schneidet der Hamburger Verkehrsverbund HVV ab, dem 83 Prozent der Menschen aus der Hansestadt und ihrer Umgebung eine gute Leistung bescheinigen. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die BVG aus Berlin (79 Prozent Zufriedenheit) und der MVV aus München (75 Prozent).
In der Essen sind dahingegen lediglich 60 Prozent der Fahrgäste mit dem örtlichen Betreiber EVAG zufrieden. Das liegt vermutlich auch daran, dass einige Verbindungen dort bis in den April 2017 aufgrund von Personalmangel nur eingeschränkt bedient wurden.
Das ist für die Einwohner der Ruhrgebietsmetropole allerdings kein Grund, sich die Fahrkarte zu sparen: nur 7 Prozent der Essener fahren regelmäßig oder gelegentlich schwarz, damit sind sie die gesetzestreuesten ÖPNV-Nutzer. Zwar wurde Essen noch 2015 als Schwarzfahrerhochburg tituliert, allerdings lag die hohe Anzahl der angezeigten Fälle wohl daran, dass dort besonders streng kontrolliert wurde. Am höchsten ist die Schwarzfahrerquote aktuell in der Bundeshauptstadt Berlin, wo 18 Prozent der Nutzer zugeben, manchmal oder immer ohne gültiges Ticket unterwegs zu sein.
Damit die Fahrgäste eines ÖPNV zufrieden sind, müssen vor allem die Haltestellen sicher sein sowie die Züge pünktlich und gut getaktet fahren. Wenn der Nahverkehr darüber hinaus mit attraktiven Fahrkartenpreise und einem sympathischen Image aufwarten kann, kann er die Bewohner seiner Region sogar zu überzeugten Fans machen. Das gelingt den deutschen Verkehrsverbünden aber insgesamt immer noch selten.